Mein Mopsilein Tami (12.01.2006-04.02.2017)

Unsere Tami
Unsere Tami

 

 

 

Wie komme ich bloß zu einem Mops werden sich viele Bekannte und Freunde von mir fragen. Denn ich steh eigentlich bei allen Säugtieren auf die langhaarige Variante. So wollte ich auch immer einen langhaarigen Hund. Außerdem sollte es ein Hund aus dem Tierheim sein.

 

Tja, wie das Leben so spielt.

 

Rein zufällig züchtet meine Freundin Dani seit einiger Zeit Möpse. Kennengelernt haben wir uns in einer Hundeschule. Dani hatte damals einen Dobermann und ich einen Sibirian Husky. Wir haben beide mit unseren Hunden erfolgreich erst den Erziehungskurs und danach die Begleithundeprüfung abgelegt. In dieser Zeit waren wir sehr gut befreundet. Leider verloren wir beide uns aus den Augen, weil wir beide umgezogen waren und auch neue Handynummern hatten.

 

Kurz bevor ich von Freising in Bayern nach Schermbeck in NRW umgezogen bin, haben wir uns zufällig wieder gefunden. Dani hatte inzwischen auf Möpse umgesattelt und wollte anfangen zu züchten. Mit ihrem damaligen Rüden Attila verstand ich mich auf Anhieb. Pascal war super begeistert und fegte mit Attila durch die Gegend. Da nahm ich zum ersten Mal die Rasse Mops wahr.

 

Ungefähr sechs Jahre später kaufte ich mir eine Eigentumswohnung und freute mich weil ich mir endlich wieder einen Hund holen konnte. Erstmal konnte mir kein Vermieter mehr die Hundehaltung verbieten und Pascal war alt genung um auch mal allein mit dem Hund rausgehen zu können. Wir wohnen in einer super Gegend. Direkt zwischen Wesel-Datteln-Kanal und Lippe, wo man wunderbar spazieren gehen kann. Und ich habe einen 30 Stundenjob und bin somit  immer allerspätestens um halb 5 zuhause.

 

Mit Dani hielt ich seit meinem Umzug nach NRW immer regen Telefonkontakt. Deshalb wußte sie natürlich auch, das ich mir endlich wieder einen Hund holen konnte. Wie der Zufall es wollte musste sie schweren Herzens ihre geliebte Zuchthündin Tami abgeben, weil diese 2 schwere Geburten hinter sich hatte und sie ihr deshalb keine neue Geburt mehr zumuten wollte. Deswegen behielt sie aus dem Wurf  von Kira eine Hündin (Carla). Leider darf Dani in ihrer Wohnung nicht mehr als 2 Möpse dauerhaft halten und deswegen mußte sie sich von ihrer Tami trennen.

 

Nun ja. So kam ich zum Mops wie die Jungfrau zum Kinde. Ich suchte einen Hund und Dani mußte einen hergeben. Mein Hund sollte ein paar Voraussetzungen haben: Kinderlieb, soll Katzen ignorieren,  sollte nicht höher als 40cm und kein Welpe sein. Tami erfüllte alle diese Voraussetzungen und Dani konnte sich nichts besseres vorstellen als ihren Hund zu mir zu geben, da sie genau wußte das ihre Kleine es gut bei mir haben würde.

Ich brauchte eine Weile um mich zu entscheiden, denn Mops war so ziemlich die letzte Rasse die ich mir vorstellen konnte. Krumme Beine, eine platte Nase und dann immer dieses schnorcheln.... Und das mir, wo ich schon bei unserm Perserkater auf einem Exemplar mit Nase bestanden hatte. Außerdem hörte man soviel von angeborenen Krankheiten beim Mops....

Aber Dani wußte mich zu beruhigen. Ihre Hunde sind alle super untersucht und wurden auf alle möglich Krankheiten getestet. Bei Tami sind alle Gelenke gesund, die Augen sind gesund und die Patella ist auch fest.

Außerdem kennt Tami Kinder, Kleintiere und Vögel und macht um Katzen einen großen Bogen.

 

Eingedenk unserer Erfahrungen mit Danis Attila kamen Pascal und vor allem ich zu der Überzeugung, das Tami eigentlich gut zu uns passen müßte.

Dani erzählte mir im Laufe einiger endlos erscheinenden Telefonate (Gelobt sei die Flatrate) alles über Tamis Charakter, ihre Eigenheiten, ihren Sturkopf und ihre liebenswerten Seiten. Im Laufe dieser Gespräche wurde ich mir immer sicherer, das Tami zu uns paßt.

 

Also machte ich mich am 15. August 2010 auf den Weg nach Bayern um Tami abzuholen und auf dem Rückweg Pascal von seinem Vater in München abzuholen und wieder mit heim zu nehmen.

 

Dani hat furchtbar geweint als wir losgefahren sind und war noch viele Tage lang am Boden zerstört weil sie ihre geliebteTami hergeben musste.

 

Ich habe ihr jedoch versprochen das ich ihr immer alles berichte über Tami und ihr auch immer Bilder schicke. Das mache ich natürlich auch regelmäßig. Dani hat auch auf ihrer Homepage noch eine Seite von Tami, wo sie auch immer Bilder von mir reinstellt.

 

Tami fand sich vom ersten Tag an super bei uns zurecht. Selbst der Kater akzeptierte sie sehr schnell. Als wir ankamen fauchte er sie ganz furchtbar an als Tami ihn anschnüffeln wollte. Tami drehte sich daraufhin um und ging in ihr Körbchen. Das fand der Kater gut. Mittlerweile schnüffelt der Kater, die Tami öfters mal an, aber sie dreht immer den Kopf weg.  Dani sagt, das käme daher weil ihr Kater Bärli das auch gern gemacht hat und der Tami dann aber eine gescheuert hat wenn sie sich drauf einließ.

 

Sie mußte sich jedoch auch arg umstellen. Dani hatte sie zwar gut erzogen, sie kennt alle gängigen Kommandos, aber sie war doch zuhause eine kleine Diva die fast alles durfte. Tami wollte nicht rausgehen, weil es regnete oder sie einfach keine Lust hatte, gut, dann blieben sie eben zuhause. Tami durfte auch wie eine blöde zur Tür rennen um Gäste zubegrüßen, beim Futtermachen hüpften alle Möpse erwartungsvoll um Dani rum. Beim rausgehen kam auch die wilde Jagd ohne Ordnung durch die Tür gestürzt. Und natürlich durften alle Hunde und  Katzen in Danis Bett schlafen. 

 

Das alles wollte ich nicht. Ich liebe Tiere, aber bei mir müssen Tiere auch Tiere bleiben.

 

Tami darf nicht ins Bett, muß vor jeder Tür absitzen und warten bis ich durchgegangen bin, sie muß in ihrem Körbchen warten wenn ich Futter mache und darf erst kommen wenn ich sie rufe. Wenn es klingelt darf sie einmal Wuff machen und muss ansonsten die Klappe halten und im Korb sitzen bleiben bis ich ihr erlaube, das sie die Gäste begrüßen darf.

Das schlimmste für sie war aber wohl, das sie bei jedem Wetter und zu jeder Uhrzeit rausgehen muss. Anfangs mußte ich sie immer die ersten 50m hinter mir her ziehen wenn es regnete. Als sie dann merkte das das nichts brachte, fing sie an zu humpeln. Komischerweise wurde sie jedoch schlagartig gesund wenn wir umdrehten um nach Hause zu gehen. Also sagte ich zu ihr, wir würden erst mal die Runde fertig gehen und wenns dann nicht besser sei würde ich mit ihr zum Tierarzt fahren. Somit klappte auch dieser Trick künftig nicht mehr. Heute läuft sie bei Wind und Wetter. Bei Schnee und dickem Regen mit Mäntelchen, aber ich könnte sie nachts um 3  Uhr wecken und mit ihr im Gewitter Gassi gehen. Sie würde mich zwar anschauen als ob ich ein bißchen bescheuert wäre, aber sie würde ohne zu murren mit gehen.

 

Neulich erzählte ich Dani, das meine Mutter inzwischen auch gut mit Tami klar kommt, obwohl sie ja eigentlich Angst vor Hunden hat. Aber Tami sei so lieb, das sie keine Angst mehr hat und Tami sogar streichelt und ihr Leckerchen aus der Hand füttert. Das käme auch daher, das sie überall so brav sei und wir mit Tami auch ins Restaurant gehen könnten, ohne das sie sich muckst. Tami liegt dann unterm Tisch und wartet bis wir wieder gehen.

Als ich ihr das erzählte, konnte Dani es  nicht fassen und fragte mich ob wir von derselben Tami reden würden, denn bei ihr sei es unmöglich gewesen, das sie mit Tami ins Restaurant ging, weil sie bei ihr keine Ruhe gegeben hätte. Da musste ich lachen und meinte dann nur, das ich der Tami ihre Allüren abgewöhnt hätte. Ich könne jetzt auch fernsehen schauen und es dürfen Hunde bellen, ohne das Tami mehr als ein kurzes wuff von sich gibt. Das hatte mir nämlich Dani erzählt das das nicht ginge, Tami würde so lang bellen bis man aufgab und umschaltete. Klar hat sie das bei mir auch versucht. Aber sie hat schnell begriffen, das ich das nicht mag.

 

Also kurz zusammengefaßt bin ich Dani sehr dankbar, das sie mir Tami überlassen hat. Sie paßt einfach perfekt zu unserm leicht chaotischen Haushalt!

 

 

 

 

Am 4.2.2017 musste ich von meiner geliebten Tami (*12.1.2006 - +4.2.2017) Abschied nehmen. Ich möchte das hier tun mit einem meiner liebsten Fotos von ihr. 

Tami als wilder Waldmops fotografiert von Nils Be Meyer.

So soll sie mir und allen die sie gekannt haben, immer in Erinnerung bleiben. Sie war Zeit ihres Lebens am liebsten im Wald. 

Run free mein geliebter wilder Waldmops.....

Tami wurde 11 Jahre und 23 Tage alt....