Unser Wilder Charly

Charly war meine erste Katze. Eigentlich war es Pascals Wunsch nach einer Katze, der uns ins Tierheim nach München fahren ließ. Doch statt wie gedacht mit einer Europäisch Kurzhaar, kamen wir mit einem 9kg schweren Maine Coon Kater zurück.

Im Tierheim hieß er Prinz William. Weil er so schön und majestätisch war, wollten wir eigentlich den Namen  Prinz beibehalten.

Wie sich rausstellte war er aber nur dann majestätisch wenn alles nach seiner Nase ging. Da er aber nach seinem Umzug zu uns schweren Durchfall bekam un des wir des öfteren zum Tierarz mussten, erkannten wir sein wildes Naurell. Er mutierte zum wilden Puma wenn er zu irgendwas gezwungen werden musste (übrigens auch eim Bürsten). Der Tierarzt mußte ihn narkotisieren damit er ihm Blut abnehmen konnte. Also benannten wir ihn kurzerhand um in "wilder Charly", nach dem Film "Der einsame Puma", über den kleinen Puma der von einem Ranger aufgezogen wurde, von Walt Disney.

 

Also hieß Prinz nun Charly.

 

Solang man ihn machen ließ was er wollte war er auch der liebste Kater den man sich vorstellen konnte. Er ließ unsern Hamster in Ruhe, unsere Fische auch und er wäre nie auf die Idee gekommen irgendwelchen Vögeln oder anderen Tieren hinterher zu springen. Charly konnte ich ohne Bedenken auf den unabgenetzten Balkon lassen weil er einfach nur draussen liegen wollte. Mehr nicht.

Er sprang auch prinzipiell nicht auf den Schoß. Er setzte sich vor einen und erwartete das man ihn hochnahm. Wenn er genug gestreichelt worden war sprang er zwar durchaus vom Schoß runter,

aber niemals rauf.

Sein Lieblingsplatz war auf meinen Füßen. Da konnte er stundenlang liegen.

 

Leider wurde er nach ein paar Monaten blind. Doch damit kam er eigentlich ganz gut klar. Wir mussten nur dran denken, immer die Türen aufzulassen und die Möbel nicht umzustellen. Dann merkte man ihm nicht an, das er blind war.

 

Eines Tages bemerkte ich, das eins seiner Augen blutunterlaufen war. Ich ging mit ihm zum Tierarzt, der mir dagegen Augentropfen gab. Aber er stellte auch fest, das Charly einen Tumor im Bauch hatte, den man so nicht operieren konnte. Er meinte das Charly aufgrund seiner Krankengeschichte mit  90%iger Wahrscheinlichkeit an Leukose erkrankt sei. Vom Tierheim habe ich erfahren das die Tiere bei ihnen nicht auf Leukose getestet werden würden. Also konnte man das auch nicht ausschließen.

 

Der Tierarzt meinte, Charly könne durchaus noch ein paar Monate leben. Aber schon als wir nach Hause kamen wurde Charly ganz komisch, er fraß und trank nicht mehr und lag nur noch auf seinem Lieblingsplatz, meinem Schafsfell und bewege ich nicht mehr. Am nächsten Morgen war er total struppig und in sich zusammengefallen, so das wir ihn zum Tierarzt brachten, damit er ihn einschläfert.

Wir hatten ihn nur 1 1/2 Jahre, aber ich werde ihn nie vergessen.